Hannovers selbstverwaltetes Studierendenwohnheim

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1997: Das Damenstift heute

Mieterinnen mit kleiner Rente bevorzugt

Heute in der Brabeckstraße 92 in Bemerode beheimatet, bietet das Damenstift Schwesternhaus in einem modernen Gebäude 98 alleinstehenden älteren Frauen aus Hannover eine Altenwohnung.Die Wohnungen sind etwa 30 qm groß und verfügen neben einem Wohnraum jeweils über ein kleines Badezimmer und eine kleine Küche - für 411 DM Warmmiete monatlich. Ein großer Gemeinschaftsraum, eine Waschküche, ein Fahrradkeller und ein Abstellraum werden von allen Bewohnerinnen gemeinschaftlich genutzt.

Die Altenwohnanlage ist ein Wohnheim, kein Pflegeheim, es besteht also kein eigenes Pflegeangebot. Allerdings können die Bewohnerinnen bei Bedarf von ambulanten Pflegediensten betreut werden. Im benachbarten Altenheim Heinemannhof besteht außerdem die Möglichkeit, Mittag zu essen, so daß niemand unbedingt selbst kochen muß. Die Bewohnerinnen sind zwischen 69 und 92 Jahren alt, wobei der Altersschwerpunkt zwischen 80 und 85 Jahren liegt. Nur 12 Bewohnerinnen sind unter 70 Jahren alt. Das Stift wird von einem ehrenamtlichen, 9-köpfigen Verwaltungsrat verwaltet. Als Verbindungsglied zwischen Verwaltungsrat und Stiftsdamen fungiert die Oberin.

Während sie früher aus den Reihen der Stiftsdamen kam, amtiert mit Elke Brandes seit 5 Jahren erstmals eine Oberin, die nicht selbst im Stift wohnt. Weil es immer schwieriger wird, geeignete Mieterinnen zu finden, denkt der Verwaltungsrat darüber nach, künftig auch alte Männer und junge Leute ins Stift einziehen zu lassen. Die soziale Bedürftigkeit wird allerdings weiter Aufnahmekriterium bleiben. Dann wird der im Garten des Hauses in Stein gehauen stehende Stiftsgründer Hermann Bödeker nicht länger nur auf rüstige Rentnerinnen blicken.

Zwei junge Schülerinnen der VMTA-Lehranstalt der Tierärztlichen Hochschule wohnen bereits im Damenstift.

Michael Schimanski im Jahre 1997

 

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letzte Aktualisierung am: 18.05.2017