Hannovers selbstverwaltetes Studierendenwohnheim


Benutzeranmeldung

Geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich an der Website anzumelden:
Anmelden

Mehr Energieeffizienz

Das denkmalgeschützte Schwesternhaus kann nicht zu einem Null-Energie-Haus umgebaut werden. Trotzdem ergibt sich eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Energieeinsparung, deren Umsetzung in den letzten Jahren begonnen wurde. Energieeffizienz zieht sich seit einigen Jahren als Leitlinie durch unsere Maßnahmen und ist im Bewusstsein aller Handelnden verankert.

Trotz der anspruchsvollen baulichen Herausforderung des durch Krieg und den darauf folgenden Verfall stark angeschlagenen und durch Denkmalauflagen geschützten Altbaus und vor dem Hintergrund der komplexen und vielfältigen Nutzung, konnten eine Vielzahl von Effizienzmaßnahmen umgesetzt werden.

Das Projekt Schwesternhaus zeigt beispielhaft und vorbildlich, dass Energieeffizienz, Denkmalschutz und sozialer Wohnraum nicht im Widerspruch zueinander stehen müssen, sondern miteinander in Einklang gebracht werden können und einander sogar begünstigen können. Die umfangreiche Planung und Durchführung in studentischer Selbstverwaltung ist einzigartig und belegt, dass die Energiewende vor Ort von verschiedensten Akteuren umgesetzt werden kann.

Beleuchtung

Die Außen-, Flur-, Treppenhaus- und Badezimmerbeleuchtungen wurden zunächst mit Energiesparlampen auf Basis von Leuchtstofflampen umgerüstet. Zur Vermeidung von unnötigen Betriebszeiten wurden in den Durchgangsbereichen Multifunktions-Zeitrelais eingebaut. Inzwischen werden in diesen Bereichen und zusätzlich im Keller sowie auf dem neuen Trockenboden sukzessive LEDs eingesetzt, da diese neben einem noch geringeren Energieverbrauch auch eine längere Lebensdauer, vor allem vor dem Hintergrund häufiger häufigen An- und Ausschaltens, haben.

Belüftung

In den gemeinschaftlich genutzten Badezimmern, den Toiletten- und den Wäscheräumen, wurden 2015 neue Lüfter mit höherem Wirkungsgrad eingebaut, sowie – je nach Anwendungsfall – Bewegungsmelder oder Hygrometer zur bedarfsabhängigen Lüftungssteuerung. So ergibt sich ein deutlich geringerer Energiebedarf bei steigendem Nutzungskomfort.

Dämmung von Heizungs- und Warmwasserrohren, -armaturen und Speichern:

Vor allem im Keller waren einige Heizungs- und Warmwasserrohre und -armaturen nicht oder nur schlecht gedämmt. Durch nachträgliche Dämmung konnte neben der Energieeinsparung auch die Warmwasserqualität verbessert werden. Im Zuge der Heizungsrenovierung wurden drei alte und verlustreiche Warmwasserspeicher durch ein neues hoch gedämmtes zentrales Heizungswasserpufferspeichersystem und eine zentrale Trinkwasserstation ersetzt.

Intelligentes Anlagenmanagement:

Das neue zentrale Speichersystem, dessen Speichermanagement individuell für das Schwesternhaus entwickelt worden ist, ermöglicht längere Betriebszeiten und eine maximale Brennwertausnutzung des BHKWs bei Minimierung der Speicherverluste.

Für jeden Heizungsstrang können zudem Vorlauftemperatur und Förderhöhe der neuen Hocheffizienzpumpen individuell, unabhängig von BHKW- und Speicherzustand und bedarfsorientiert geregelt werden. In zwei Räumen wurden für eine verbesserte Nutzung und zur Ermöglichung niedriger Vor- und Rücklauftemperaturen zur maximalen Brennwertausnutzung Fußboden- und Wandflächenheizungen eingebaut.

Zeitnah sollen die bisher nur statisch einzustellenden Strangregulierventile durch dynamische Differenzdruckregler ersetzt werden und ein neuer, vollständiger hydraulischer Abgleich des Heizungssystems vorgenommen werden.

Dämmung der Gebäudehülle:

Schon Anfang der 90er Jahre wurde die Kellerdecke gedämmt und beim Wiederaufbau des kriegszerstörten Spitzdaches des Hauptflügels Mitte der 90er Jahre wurde auch hier den damaligen Vorschriften entsprechend gedämmt.

2013 wurde der Dachboden des Nebenflügels ausgebaut und gedämmt. Im Zuge der Ausbaumaßnahmen wurden neue, denkmalgerechte und wärmedämmende Kassetten-Fenster nach historischem Vorbild in die noch erhaltenen Dachgauben eingebaut. Im selben Jahr wurde die Kindertagesstätte um vier Kellerräume erweitert. Hierbei wurden neben neuen Fenstern auch horizontale und vertikale Erdreich- und Bodendämmungen eingebaut.

In den letzten Jahren wurden im Rahmen der Wohnraumsanierung einige Badezimmer und Wohnungen bei Mieterwechsel mit diffusionsoffenen Innenwanddämmungen ausgestattet. Trotz bauphysikalischer Problemstellen konnte durch die Maßnahmen der Wärmedurchgangskoeffizient der Wände mehr als halbiert werden. Bei der Auswahl der Materialien wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass diese nachhaltig produziert und recycelt werden können

Ressourceneffizienz:

Zur Vermeidung externer Material- und Energieverbräuche wird eine Regenwassernutzungsanlage (RWNA) betrieben, die neben den Toiletten auch die Kaltwasserseite der gemeinschaftlichen Waschmaschinen speist. Zur Vermeidung von ineffizienter Wassererwärmung mit elektrischem Strom werden die speziell hierfür angeschafften Waschmaschinen warmwasserseitig mit Warmwasser aus dem Heizsystem versorgt. Derzeit werden die bodenkundlichen Voraussetzungen für eine Brunnenwassernutzung geprüft, da schon heute Toiletten und Waschmaschinen mehr Wasser benötigen, als durch die RWNA gewonnen werden kann, und bspw. auch für die Gartenbewässerung die Nutzung des unter anderem durch Energieeinsatz aufbereiteten Lebensmittels Trinkwasser zu schade ist.

Visualisierung

In den nächsten Wochen wird im öffentlichen Eingangsbereich zur Kapelle ein (durch Bewegungsmelder gesteuertes) Display installiert, um die Strom-Erträge der Erzeugungsanlagen und die Verbräuche im Haus zu visualisieren. Gemäß dem Motto „Tue Gutes und sprich darüber“ soll das Umweltbewusstsein der Betrachter geschärft und Nachahmer motivieren werden. Die Daten sollen ebenso auf der Homepage und Facebook-Seite des Schwesternhauses verfügbar und bekannt gemacht werden.

Die gewonnenen Daten werden zur Anlagenüberwachung, zur Effizienzauswertung sowie für zukünftige Planungen genutzt.


letzte Aktualisierung am: 18.05.2017