Zukünftiges energetisches Versorgungskonzept des Schwesternhauses
Unsere zukünftige Energieversorgung soll wirtschaftlich, ökologisch-nachhaltig und zuverlässig sein. Die Basis unseres Konzeptes ist Energieverbrauch möglichst zu verhindern und die benötigte Energie möglichst effizient zu erzeugen. Daher soll in jedem Fall die oberste Geschossdecke des Bundeswehrflügels gedämmt werden.
Ein Grundpfeiler unserer Überlegungen zur Energieerzeugung ist, nicht nur ein „Teiloptimum“ für einen Aspekt (beispielsweise Wärmebezug) zu finden, sondern eom Optimum für den gesamten Energiebedarf (Wärme und Strom). Die einzige regenerative Energiequelle die dem Schwesternhaus zur Verfügung steht ist die Sonnenenergie. Daher möchten wir die Süddachfläche des Bundeswehrflügels nutzen. Hier gibt es zwei Optionen, die um die Dachfläche konkurrieren: Die Solarthermie (Wärme aus Sonnenenergie) und die Photovoltaik (Strom aus Sonnenenergie). Die Solarthermie würde den wirtschaftlichen Betrieb eines Blockheizkraftwerkes (BHKW: Verbrennt Gas zur Stromerzeugung, und nutzt die Abwärme zum Heizen) verhindern: Den Sommer über würde das BHKW still stehen, da die Solarthermie den Wärmebedarf überwiegend decken würde. Zwar wäre der Wärmebezug „optimiert“, allerdings wäre die Frage des Strombezugs im Sommer ungeklärt: Das Schwesternhaus wäre abhängig vom allgemeinen Strommix in Deutschland (bzw. Europa). Wenn durch die Solarthermie ein BHKW unwirtschaftlich wird, und damit auch nicht für den Winter angeschafft wird, ist man im Winter sowohl im Strombezug, als auch in der Wärmebereitstellung auf konventionelle Erzeuger angewiesen. Auf diesem Hintergrund besteht ein breiter Konsens im Energiegremium keine Solarthermieanlage zu installieren, sondern die Dachfläche zur Stromerzeugung mittels Photovoltaik zu nutzen. Die Denkmalschutzbeauftragte hat hierzu (unter gewissen Rahmenbedingungen) ihren Segen gegeben. Ein BHKW und eine Photovoltaikanlage ergänzen sich in ihren Laufzeitverhalten optimal, da die Photovoltaikanlage überwiegend im Sommer Strom erzeugt, und das BHKW überwiegend im Winter. Ein wirtschaftlicher Betrieb von BHKW und Photovoltaik sind bei optimaler Ausnutzung der Sonnenenergie und bei optimaler Brennstoffausnutzung durch ein BHKW möglich.
Diese beiden Grundpfeiler (Nutzung solarer Energie durch Photovoltaik + Betrieb eines BHKWs zur Strom- und Wärmeerzeugung) stellen die Basis unseres zukünftigen Energieversorgungsknozeptes dar. Da ein BHKW alleine nicht den kompletten Wärmebedarf im Winter decken kann, muss noch Zusatzwärme bereitgestellt werden. Da sich hier verschiedene Optionen bieten, die noch genauer geprüft werden müssen (Gaskessel, Fernwärme oder Wärmepumpe), wird diese Entscheidung erst in den nächsten Monaten gefällt.
Seit 1994 ist die BETA GmbH Betreiberin des Blockheizkraftwerkes im Schwesternhaus und zuverlässige Partnerin für die gesamte Energieversorgung (Strom- und Wärmelieferung). Im Energiegremium herrscht Einigkeit darüber, dass der Verein nicht selbst Energiedienstleister werden soll und froh sein kann, für komplexe technische und rechtliche Herausforderungen in der BETA GmbH eine vertrauensvolle Partnerin gefunden zu haben. Auf diesem Hintergrund favorisieren wir, dass die BETA GmbH Betreiberin eines neuen BHKWs und der Photovoltaikanlage wird. Der Geschäftsführer der BETA GmbH – Ullrich Brosziewski – hat hieran sein ausdrückliches Interesse bekundet. Je nach Art der Erzeugung des Zusatzwärmebedarfs, könnte die BETA GmbH auch diese Aufgabe übernehmen.
Thomas (37) im Jahre 2009